Der Chemiewaffenangriff als Karte

Das Weiße Haus hat gestern in einer offiziellen Einschätzung der Geschehnisse in Damaskus ein Karte mit den durch den mutmaßlichen Chemiewaffenangriff betroffenen Stadtvierteln veröffentlicht. Die Grafik basiert auf Angaben aus oppositionellen Kreisen, von Menschenrechtlern und anderen unabhängigen Organisationen sowie auf von den USA nicht näher genannten „Humint, Imint and Sigint sources“ also Human Intelligence (Informationen durch Menschen), Imagery Intelligencs (Informationen durch Bilder aus Luft- und Satellitenaufnahmen) und Signal Intelligence (Informationen aus abgefangenen oder abgehörten Funk-, Telefon- oder anderen Gesprächen).

Karte-Damaskus

Die wichtigste Sigint-Quelle scheint ein abgefangenes Telefonat zwischen einem Mitglied des syrischen Verteidigungsministeriums und dem Leiter einer Chemiewaffen-Einheit zu sein wie das Magazin „Foreign Policy“ berichtet.  Zweifel daran, dass es die syrische Armee war, die Chemiewaffen eingesetzt hat, bestehen nach Ansicht des Weißen Hauses nahzu keine mehr. Betroffen waren ausschließlich von der Opposition gehaltene Stadtteile oder solche, die umkämpft sind. Humint-Quellen dürften vor allem das „Violations Documentation Center in Syria“ geliefert haben, das weithin als unabhängige und verlässliche Quelle gilt.

Welcher Kampfstoff eingesetzt worden ist, dürften die USA mittlerweile wissen. Wie das Blog „The Aviationist“ berichtete, wurde in den frühen Morgenstunden des 28. August ein US-Flugzeug vom Typ WC-135 C „Constant Phoenix“ über Südengland bei der Luftbetankung durch eine in RAF Mildenhall gestartete KC-135 beobachtet. Von dem Modell WC-135 C existieren nur zwei Maschinen. Sie sind auf dcer Offutt-Air-Force-Base stationiert und können durch das Sammeln von Luftproben mit hoher Sicherheit Nuklearexplosionen bestätigen. beide Flugzeuge waren Anfang des Jahres in der Nähe von Nordkorea stationiert, um dort Luftproben bei erwarteten Raketentests zu sammeln. Die Vermutung liegt nahe, dass die Flugzeuge auch Chemiewaffen nach Tage nach ihrem Einsatz anhand von Spurengasen in der Atmosphäre nachweisen können.

WC-135 in Eielson

Ein Militärschlag gegen syrische Einrichtungen, speziell Depots mit Massenvernichtungswaffen und Einheiten, die diese einsetzen können sowie gegen Kommando- und Kontrollzentralen scheint in den nächsten Tagen bevorzustehen.