Spätestens seit den jüngsten Deployments US-amerikanischer Flugzeugträger sollte jedem klar sein, dass der maritime Aufmarsch am Persischen Golf ernst gemeint ist, sehr ernst. Von den elf Flugzeugträgern, über die die USA verfügen, liegen vier in der Werft und ein fünfter, die USS Enterprise, soll im Dezember außer Dienst gestellt werden. Obwohl damit die Decke sehr dünn ist, werden seit Anfang des Jahres und bis auf weiteres offenbar ständig zwei Flugzeugträgergruppen im oder am Persischen Golf stationiert.
Um diesen Aufmarsch trotz vier und bald fünf fehlender Flattops aufrechtzuerhalten, gehen die USA neue Wege: Die bislang und seit Jahren gültige Einsatzdauer der Träger von sechs Monaten wurde ohne viel Aufhebens auf acht bis neun Monate verlängert. Ein Schritt, der viele Kenner der Materie erstaunte, der ebenso ungewöhnlich wie materialmordend ist, ganz zu schweigen von dem Preis, den die Besatzungen der Schiffe und ihre Familien zahlen müssen.
Seit Januar dieses Jahres schwimmt stets eine Trägerkampfgruppe, bestehend aus einem Flugzeugträger und vier bis fünf Aegis-Luftabwehrkreuzern, im Persischen Golf und eine in der Arabischen See. Der Wechsel zwischen beiden Meeresregionen erfolgt ungefähr monatlich: verlässt die eine Trägergruppe den Golf, setzt die andere Kurs und durchquert die Straße von Hormuz in der Gegenrichtung. Auch für die nächsten Monate wird diese Konstellation aufrechterhalten werden, dies lassen die bislang bekanntgewordenen Stationierungsintervalle als Prognose zu.
Aegis-BMD
Auffällig ist auch ein weiterer Umstand. War es bis letztes Jahr so, dass in der Aegis-Bedeckung der Trägergruppen nicht immer, aber recht häufig auch mindestens ein Aegis-Schiff war, dass in der Lage war Ballistic Missile Defense (BMD) zu betreiben, so hat sich dies vollständig geändert. Sämtliche BMD-fähigen Aegis-Schiffe sind seit Januar dieses Jahres auf Einzelmissionen unterwegs. Stets kreuzen zwei Schiffe im östlichen Mittelmeer, drei bis vier sind immer im Persischen Golf, vier Schiffe sichern Ostasien. Unter den Aegis-Schiffen, die die Träger begleiten, findet sich hingegen kein einziges mehr, das in der Lage wäre, ballistische Raketen abzuwehren.
Cruise Missile-U-Boote
Ebenso auffällig ist eine deutliche Disparität bei den im Einsatz befindlichen U-Booten. Von den Jagd-U-Booten der Los-Angeles-Klasse sind weit überwiegend nur Boote der Improved-Version und aus dem zweiten Baulos (Flight II) im Einsatz, die über ein Vertical Launching System (VLS) zum getauchten Start von Cruise Missiles verfügen. Derzeit sind mindestens elf Los-Angeles-Boote im Einsatz, davon aber nur drei des ersten Bauloses, die über kein VLS verfügen. Hinzu kommen mindestens zwei Boote der Virginia-Klasse, ebenfalls mit so genannten TLAMs (Tactical Land Attack Missiles) vom Typ Tomahawk und einem VLS ausgerüstet. Zum Hintergrund: Es gibt ebenso viele Flight I-Boote der Los-Angeles-Klasse ohne VLS (31 Stück) wie Boote der Improved-Los-Angeles-Klasse und des Flight II zusammen (ebenfalls 31).
Auch die USS Florida, ein ehemaliges Trident-Raketenboot der Ohioklasse, das zum Tomahawk-Träger umgerüstet wurde, befindet sich im Indischen Ozean. Mitte August wurde sie in Diego Garcia gesichtet, wo sie zur Halbzeit ihres 13-Monats-Einsatzes einen kompletten Crew-Wechsel vornahm. Während des Aufstandes in Libyen Anfang des Jahres feuerte die Florida wenigstens 90 TLAMs aus dem Mittelmeer gegen Ziele der Regierung Gaddafi. Insgesamt haben die zu Cruise-Missile-Booten umgebauten Ohio-Schiffe jeweils 154 Tomahawks an Bord. Die Florida dürfte ihre Bestände ziemlich sicher bei einem Besuch auf der Heimatbasis Kings Bay im Mai dieses Jahres wieder aufgefüllt haben.
Minensucher verdoppelt
Auch die Zahl der Minensuchschiffe, die permanent am Persischen Golf stationiert sind, hat sich seit dem Frühjahr auf acht Schiffe verdoppelt. Alle sind in Manama, in Bahrain stationiert. Hinzu kommt ein unbekannte Anzahl an britischen Minensuchern, die in den letzten Monaten in oder an den Golf verlegt wurden.
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